Das Franz-Haniel-Gymnasium (FHG) in Homberg hat in diesem Jahr einen Kooperationsvertrag mit der,,Gemüseackerdemie“, einem Bildungsprogramm für Schulen und Kindergärten, abgeschlossen und baut nun im Rahmen der Garten-AG mit fachkundiger Unterstützung auf zehn Beeten verschiedene Gemüsesorten an.
Bisher haben die Garten-AG, bestehend aus circa 18 Schülern und den FHG-Lehrerinnen Pamela Schilling und Ethel Maria Kurz, an der Pflege des Schulgartens gearbeitet, das große Gelände gepflegt und unter anderem auch bienenfreundliche Pflanzungen vorgenommen.
Das Ackerteam der „Gemüseackerdemie“ hat den Teilnehmern Wesentliches zu den Pflanzen, deren Pflege und Bedürfnissen erklärt und gezeigt, wie man sie am besten handhabt, ohne sie zu verletzen und vieles mehr. In maßgeschneiderten Fortbildungen werden die beteiligten Lehrer zusätzlich geschult, sodass in den Folgejahren der Ackerbau selbstständig erfolgen und dauerhaft am Hornberger Gymnasium etabliert werden kann. Außerdem stellt das Programm für Schüler auch ansprechend gestaltete Materialien zur Verfügung, mit denen sie wichtige Infos zum Anbau, aber auch zum nachhaltigen Wirtschaften erhalten. Ziel des Gemüseanbaus ist es, dass Schülern bei dieser Arbeit lernen, welche Gemüsearten es gibt, wie nachhaltig gewirtschaftet werden kann und wie arbeitsintensiv, aber auch bereichernd der eigene Gemüseanbau sein kann.
Zuerst erfolgte unter Anleitung der Ackermentoren die erste Gemüsepflanzung und -aussaat von verschiedenen Pflücksalaten, Rote Beete, Radieschen, Frühlingszwiebeln, Möhren, Stangensellerie, Fenchel, Knoblauch, Kohlrabi und verschiedenfarbigen Kartoffeln. Gesät wurde Haferwurzel und Babyleaf.
Beteiligt waren dabei viele Schüler aus der 5b und 5c sowie aus den Jahrgangsstufen 7,8,10 und 11. Auch der Schulleiter, Norbert Thummes, und einige Lehrer haben mit großem Interesse die erste Pflanzaktion verfolgt.
Online kommen seither auf die Beete abgestimmte wöchentliche Ackerinfos zur Pflege der Pflanzen, die, einfach erläutert und bebildert, wichtige Handlungsempfehlungen zum Beispiel zum Hacken und Unkraut jäten, aber auch zum Anhäufeln der Kartoffeln bieten. Teilweise werden Videoclips zur Verfügung gestellt, in welchen die zu verrichtenden Tätigkeiten von anderen Ackerkindern gezeigt werden.
Nun fand die zweite Pflanzung im Schulgarten hinter dem Naturwissenschaftsgebäude statt, bei der in gut gemulchten Beeten Tomaten und Zucchini angepflanzt und weitere Sorten gesät werden.
„Was mit der Ernte geschieht, entscheiden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam, ob sie direkt roh verzehrt, gemeinsam zubereitet wird oder mit nach Hause genommen und dort gekocht oder verkauft werden wird“, erklärt Lehrerin Ethel Maria Kurz und weist darauf hin, dass es außerdem im Schulgarten noch einige Obstgehölze gibt: Äpfel, Birnen, Quitten, Mispeln, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren, Johannisbeeren, Holunder, Kirschen und sogar Trauben.
Auch der Schulleiter des FHG, Norbert Thummes, ist stolz auf die fleißigen Gärtner seiner Schule: Er erwartet eine Stärkung des ökologischen Bewusstseins der Schüler und freut sich auf die ersten Kostproben aus dem FHG-eigenen Anbau. „Auch die Elternschaft ist herzlich eingeladen, die fleißigen Gärtner zu unterstützen, zum Beispiel bei der Herstellung von Marmeladen und Säften aus den Früchten der Obstbäume und -sträucher“, fügt er augenzwinkernd hinzu.. Er und viele weitere Lehrer unterstützen das Projekt tatkräftig: Sie schleppen regelmäßig große Mengen Rasenschnitt an, um die Beete der Starkzehrer wie Tomaten und Kürbisse zu versorgen und feucht zu halten.
Quelle: Wochenanzeiger, 08.06.2019