Oberstufe – Drehtürmodell – Schülerstudium

Larissa berichtet über ihren Eindruck vom Schülerstudium Physik im Schuljahr 2021/2022:

„Als Schülerstudentin darf ich zweimal die Woche Vorlesungen und Übungen an der Universität Duisburg-Essen besuchen. So kann ich mich schon mit einem neuen Umfeld und neuen Leuten bekannt machen. Außerdem bekomme ich einen Eindruck, wie ein Studium abläuft. Besonders cool finde ich, dass ich auch an der Klausur teilnehmen darf und mir das später auf das Studium angerechnet werden kann.“

Luisa hat im Schuljahr 2020/2021 ein Schülerstudium an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Düsseldorf absolviert. Die wichtigsten Fragen rund um das Schülerstudium im Fachbereich Medizin beantwortet sie hier:

Was ist ein Schülerstudium? Was hast du genau gemacht? Wie sah dein Alltag dann aus?

„Ein Schülerstudium kann man sich wie folgt vorstellen: Neben dem normalen Schulalltag hat man die Möglichkeit an Vorlesungen sowie Workshops der Universität teilzunehmen – auch Prüfungen gehören dazu. Natürlich ist das Pensum deutlich eingeschränkt und man hat weniger an Lernstoff als ein normaler „Vollzeit“ Student. Individuell habe ich mich mit meinen Lehrern auf einen Unitag in der Schulwoche geeinigt, an welchem ich mich jede Woche nur mit den Vorlesungen (aufgrund von COVID19 leider größtenteils online) beschäftigt habe. Auch am Wochenende und an Nachmittagen bzw. Abenden nach der Schule habe ich mich dem Anatomie Lernen gewidmet.“

Wie ist es dazu gekommen?

„Von meinen Lehrern wurde ich in den vorherigen Sommerferien für die Deutsche Schülerakademie, ein außerschulisches Förderungsprogramm, vorgeschlagen. Auf deren Website bin ich dann im Anschluss auf die Möglichkeit zum Schülerstudium an der HHU gestoßen und war unglaublich begeistert. Mein Beratungslehrer hat die schulische Unterstützung, natürlich zusammen mit dem Schulleiter und sämtlichen anderen Lehrkräften, in die Wege geleitet.“

Welche Voraussetzungen musstest du mitbringen?

„Da ich schon immer eine unglaubliche Leidenschaft für die Medizin habe, hat es mir von Anfang an nicht an Faszination, Wissbegierde und starkem Interesse gefehlt. Mit dieser Grundlage bin ich dann in das Bewerbungsverfahren gestartet: Ein ausführlicher Lebenslauf mitsamt allen Anlagen, eine Bewerbung, ein Empfehlungsschreiben meines Lehrers sowie ein doch zugegebenermaßen sehr ausführliches Motivationsschreiben, schafften mir den Start. Zudem musste mein Notendurchschnitt für die medizinische Fakultät unter 1,2 liegen.“

Was hast du mitgenommen / gelernt? Welche Vorteile hat das Schülerstudium?

„Ich kam aus meinem gewohnten Umfeld heraus, durfte so weit gehende Fragen stellen wie ich nur irgendwie wollte und stand plötzlich vor einer neuen großen Herausforderung. Meine Wissbegierde galt es zu stillen. Es gab viel zu erkunden, zu entdecken und vor allem zu lernen! Grundsätzlich durfte ich mein medizinisches Wissen um einiges erweitern. So habe ich definitiv ein Grundverständnis für den menschlichen Körper mitsamt allen anatomischen Besonderheiten vermittelt bekommen. Darüber hinaus konnte ich etliche andere Fragen für mich beantworten: Wie ist es in einer Vorlesung zu sitzen? Wie vermitteln Professoren/-innen den Lernstoff? Wie laufen die internen Mailprogramme sowie Kontakte mit dem Studierendenservice? etc. Dies alles hat meinen Horizont erweitert und mich auch in meiner Persönlichkeitsentwicklung maßgeblich nach vorne gebracht.“

Wie bist du mit der Doppelbelastung von Schule und Uni umgegangen?

„Hier möchte ich als aller erstes meine Familie nennen. Ohne diese wäre das Schülerstudium für mich nicht möglich gewesen. Mir wurde so viel, wie es nur möglich war, der Rücken freigehalten, was ich unfassbar schätze. Auch mein Freundeskreis hat mich bestärkt. Neben diesen privaten Aspekten war die Schule natürlich meine größte Unterstützung, welche sich mit mir auf dieses Abenteuer eingelassen hat. Von all meinen Lehrern habe ich Unterstützung erhalten. Ich wurde immer auf den neusten Stand des Unterrichts gebracht, sodass ich schulisch absolut keine Probleme hatte. Zudem möchte ich nochmal betonen, dass für mich der Stress der mit der Doppelbelastung einhergegangen ist, durch meine Leidenschaft an der Medizin ausgeglichen wurde. Ich habe meinen ganzen Unitag lang gestrahlt, meine Familie vor Faszination verrückt gemacht und bin in dem Lernstoff einfach aufgegangen. Es ist mein Ding!“

Würdest du es anderen Schülerinnen und Schülern empfehlen?

„Auch wenn mit dem Schülerstudium definitiv eine Belastung einhergeht, würde ich es jedem, der eine ähnliche Leidenschaft für ein Fachgebiet hegt, weiterempfehlen. So oder so bekommt man die Möglichkeit in den Alltag eines Studiums zu schnuppern – Erfahrungen für die künftige Berufslaufbahn! Hierbei wünsche ich jedem auch nur ansatzweise so eine Unterstützung, wie ich sie während des Semesters erfahren durfte!“

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